Die Anfänge
Ausgehend von einer „Initiative zur Gründung eines Ortsvereins der Arbeiterwohlfahrt in Heiden“ durch Bodo Stratmann wurde zu einer Vorbesprechung am 26. November 1976 in die Gaststätte Willing eingeladen, zu der zahlreiche Interessierte erschienen. Die Resonanz dieser Veranstaltung war recht positiv. Obwohl man der „neuen Sache“ anfänglich recht skeptisch gegenüberstand – z. B. gab es nirgendwo geeignete Räumlichkeiten – wurde auf der Veranstaltung grünes Licht zur Gründung eines Ortsvereins der AWO in Heiden gegeben. Einige Teilnehmer waren bereits Mitglied der AWO geworden oder traten an diesem Abend in die AWO ein. Zwei Monate später, am 15. Januar 1977, fand dann in der Gaststätte Schulten die offizielle Gründungsversammlung der AWO Heiden statt. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits 22 eingetragene Mitglieder.
In seiner Funktion als AWO-Kreisvorsitzender überreichte Hermann Buschfort MdB, ehemals Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, dem neuen Ortsverein einen Scheck in Höhe von 1000,- DM als sogenanntes Startkapital. Die bei dieser Gründungsversammlung durchgeführte Vorstandswahl bestätigte den vom AWO-Kreisverband als kommissarisch beauftragten Vorsitzenden Bodo Stratmann in seinem Amt als 1. Vorsitzenden. Als stellvertretende Vorsitzende wurde Anneliese Dobovisek gewählt, die auch gleichzeitig Geschäftsführerin des neu gegründeten Ortsvereins war.
Nachdem der neue Ortsverein aus der Taufe gehoben war und seine Arbeit aufnahm, fand am 13. Mai 1977 im Heidener Gasthof Schulten die erste ordentliche Mitgliederversammlung statt. Bodo Stratmann konnte stolz auf die steigenden Mitgliederzahlen verweisen, die inzwischen bei 58 angekommen waren. Eine Reihe von Aktivitäten wurden entwickelt – z. B. Kegel- und Spielnachmittage, BasteIkurse, Theaterfahrten, Kinderturnen, Ausflugsfahrten und sogar die Einrichtung einer Altentagesstätte wurde erwogen. Die Angebote und Möglichkeiten sich zu betätigen wurden von den Mitgliedern nicht nur reichlich genutzt, sondern führten auch zu weiter steigenden Mitgliederzahlen. Bei der 1. Jahreshauptversammlung nach der Gründung am 24. Februar 1978 im Cafe Becker- Tresen wurde von 84 Mitgliedern berichtet. Die AWO in Heiden hatte ältere Ortsvereine im Kreis Borken längst überflügelt und war auch in den Augen des Kreisverbandes eine ernst zu nehmende Größe geworden.
Das AWO-Sozialzentrum
Das anfänglich als Beratungsstelle der AWO provisorisch mitbenutzte Bürgerbüro des SPD-Kreistagsabgeordneten Bodo Stratmann im Hause Dunckhöfner konnte keine dauerhafte Lösung sein und wurde im übrigen der Aufgabenstellung der AWO auch nicht gerecht. Trotz Antragstellung bei der Gemeinde Heiden, eventuell geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, konnte nichts Passendes gefunden werden. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, unter anderem war auch Hendriks Mühle im Gespräch, konnte endlich ein geeigneter Raum gefunden werden: Der EDEKA-Markt im Hause Hüning am Kreuzweg hatte seine Pforten geschlossen, und die Räumlichkeiten standen leer.
Hier bot sich der AWO eine einmalige Chance und sie griff sofort zu. Mit finanzieller Hilfe des AWO-Kreisverbandes und einer Eigenleistung, die bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit ging, wurde im Winter 1979/80 ein Sozialzentrum geschaffen, von dem vergleichbare Ortsvereine nur träumen konnten. Treibende Kraft war auch hier wieder Bodo Stratmann. Am 26. April 1980 war es dann endlich so weit. Das AWO-Sozialzentrum konnte eröffnet werden. Mit Büro und großem Aufenthaltsraum wurden die neuen Räumlichkeiten ein ständiger Anlaufpunkt für alle Mitglieder.
Neben den bereits erwähnten Angeboten der Gründungszeit entwickelten sich – mittlerweile war die Mitgliederzahl bei 150 angelangt – weitere Aktivitäten. Diese reichten vom Babyschwimmen, Mutter- und Kindgruppen, Kleinkinderspielkreise, Kinderturngruppen, Gymnastik für Senioren bis zum Seniorentreff bei Kaffee und Kuchen. Im Sozialzentrum trafen sich die Freunde des Kartenspiels zu Skat und Doppelkopf, die AWO- Tanzgruppe zum Üben, die Behinderten der Lebenshilfe zu Karnevalsveranstaltungen und die Senioren aus dem Altenzentrum St. Josef zu einem gemütlichen Nachmittag.
Erst durch das Angebot, in die ehemalige Kreissparkasse an der Lembecker Straße in die Ortsmitte umzuziehen, wurden die Räumlichkeiten aufgegeben und werden jetzt von der Turngemeinde Heiden genutzt.